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222 Route 4.KIDRONTHAL. Umgebungen von

Oestlich der Burg gegenüber steht die englische Christuskirche
(Pl. 25), der sog. Judenmission gehörig. Südlich liegt ein freier
Platz, auf dem Baracken stehen; hierauf folgt der grosse Garten des
armenischen Klosters. Dieses Kloster selbst (dem Garten gegenüber,
Pl. 53) ist besuchenswerth: der sog. Patriarchensaal (r. oberhalb
der Treppe) ist sehr reich möblirt; die Kirche (an der Mittelthüre
anklopfen), dem heil. Jakobus geweiht (hier liess nach der Tradition
Herodes den älteren Jakobus enthaupten), ist mit Fayence getäfelt
und enthält Gemälde, die theilweise eher einen komischen Ein-
druck
machen. Die Leute sehen es nicht gern, wenn der Fremde
mit staubigen Schuhen auf ihre Teppiche tritt. Der schöne Kloster-
garten
ist leider schwer zugänglich; er bietet einen interessanten
Blick ins Thal hinunter.

4. Nähere Umgebungen von Jerusalem.

1. Der Oelberg. Ein Gang nach dem Oelberg ist am besten
gegen Abend zu unternehmen, da die Aussicht gegen Sonnenunter-
gang
am klarsten ist (vgl. S. 228); doch beachte man, dass alle
Stadtthore, das Yâfathor ausgenommen, mit Sonnenuntergang ge-
schlossen
werden (S. 149).

Wir beginnen unsern Weg am Stephansthor (S. 216). Ausser-
halb
des Thores sehen wir r. (gegen S.) die Tempelmauer mit mus-
limischen
Gräbern davor. Einige Schritte l. oben liegt ein kleiner
Teich, 29m lang, 23m breit und 4m tief; in den Ecken desselben
sind Oeffnungen zur Aufnahme des Regenwassers und Ueberreste
von Treppen; in der Südwestecke sieht man eine Nische; hier wird
das Wasser in einen Kanal geschöpft, der zu einem Bade läuft. Von
diesem sogenannten Marienbade (Hammâm Sitti Maryam) hat
auch das Reservoir den Namen Birket Sitti Maryam. Die ganze
Anlage weist auf eine neuere Zeit, vielleicht das Mittelalter. Der
Teich trägt auch die Namen Birket el-Asbât, Drachenbrunnen und
Hezekiacisterne (doch ohne Berechtigung). Der Oelberg liegt uns
gegenüber, durch das tiefe Kidronthal von uns getrennt. Die neue,
gutgebaute Strasse macht zuerst einen Winkel gegen NO.; ein Fuss-
weg
, der r. abgeht, ist näher, jedoch steil und steinig. Bei dem
Vereinigungspunkt beider Wege befindet sich ein Felsen, wo nach
der Tradition die Steinigung des Stephanus vor sich gegangen sein
soll (vgl. S. 216). In 5 Min. erreicht man den Thalgrund.

Das Thal des Kidron (= Schwarzbach), von den Christen auch
Marienthal (Wâdi Sitti Maryam) genannt, ist die Bodensenkung,
welche Jerusalem im Osten begrenzt. Die Sohle des Thales ver-
tieft
sich ziemlich rasch. Während sie im oberen Theil breit und
mit Oelbäumen bewachsen ist, verengert sie sich weiter unten.
Schon zu Jesu Zeit hiess der Kidron Winterbach; auch heute
hat er oberhalb der bald zu besprechenden Quellen nie Wasser.
Das Thal galt im Gegensatz zum Tempelberg für eine unreine
Gegend. Schon der Pilger von Bordeaux nennt jedoch das Kidron-